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Das Hintergrundbild zeigt einen Taucher in einer Dräger DM40 Mischgas-Helmtauchausrüstung

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Das Hintergrundbild zeigt einen Taucher in einer Dräger DM40 Mischgas-Helmtauchausrüstung

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 Woche 6 

38. Tag: 06.05.02 (Montag)

Seit heute haben wir nicht mehr Mack, David, Kenni  und John sondern Chris, Charlie und Andy. Chris ist schon seit ca. 15 Jahren im Underwater Centre und war davor langjähriger Berufstaucher, davor 11 Jahre bei der Marine (Navy!). Hat sich das Unterrichten zur Aufgabe gemacht und steht voll hinter der Sache. Er ist der Mann, der im wesentlichen (und weitaus am liebsten) die Wetbell unterrichtet. Charlie ist auch alter Berufstaucher, der nun als Supervisor fungiert, auch mit jeder Menge Erfahrung. Andy hällt alles mögliche instand und fungiert nebenbei als Standby-Taucher.

Wieder mit Superlite 17 und Hot-WaterSuit getaucht. Heute haben wir mit dem thermischen Trennen angefangen. Erst über Wasser, dann unter Wasser. 

Der Taucher steigt ins Wasser. Hier sieht man gut den Anschluß des Heißwasseranzugs. Der 'Dump' ist geöffnet, damit der Taucher in seinem Anzug nicht schon an Land zu sehr ins schwitzen kommt.

39. Tag: 07.05.02 (Dienstag)

Nochmal thermisch getrennt. (Wieder 6 Stäbe gebrannt, wie gestern auch) Die nachfolgenden Bilder zeigen einen taucher (in diesem Falle rein zufällig mich selbst) mich beim 'Einkleiden'

Ich bin als nächster dran. Der Anzug ist schon an. Die Sonne scheint mal wieder kräftig.

Das Gewichtsjacket mit der Bail-Out-Flasche sitzt. 
Der Peneumo-Schlauch (Pneumo-Fathometer) zur Tiefenmessung wird verstaut 
(aber nicht ordentlich genug, wie man später noch sehen wird)

Sieht gut aus. Warten auf den nächsten Schritt. 
Der 'Klodeckel', das Unterteil des Helms, sitzt auch schon. Die Handschuhe fehlen noch. 

Der 'Liner', die Innenpolsterung des Helms, sitzt schon auf dem Kopf. Und auch die Handschuhe sind schon angezogen. Zwei Paar Gummihandschuhe übereinander, das ganze mit Klebeband mit dem Anzug verbunden. Die zwei Paar Gummihandschuhe dienen als zusätzliches Sicherheitspolster, da beim Trennen und Schweißen ja doch mit recht hoher Spannung hantiert wird und der Strom nicht unbedingt direkt durch den Körper geleitet werden sollte.   Man kann hier gut den Warmwasser-Anschluß am Anzug erkennen

Warten, bis der Kollege auch soweit ist bzw. bis der Vorgänger aus dem Wasser ist. Der Helm ist zum längeren Heben recht schwer, daher sucht man sich was, wo man ihn drauf ablegen kann. Ganz runterlegen geht nicht, da er ja schon über das Umbilical an der Weste festgemacht ist

Immer noch warten. Man sieht, daß der Pneumo-Schlauch (für die spätere Tiefenmessung) hat sich wieder gelöst

Jetzt kommt der Helm drauf.

Der Helm ist zwar aufgesetzt, aber noch nicht geschlossen

 

Jetzt wird er endgültig geschlossen, es kann losgehen

 

40. Tag: 08.05.02 (Mittwoch)

Erste Schweißnaht unter Wasser gezogen. Allerdings nur auf dem Metall aufgebracht. Davor etwas Theorie über Tools und einige Übungen  

 

41. Tag: 09.05.02 (Donnerstag)

Dreiecksnaht unter Wasser. In drei Lagen, wie man es über Wasser auch macht. Erst wieder über Wasser, dann unter Wasser. Dazwischen noch die Tornado Stud-Gun (Weiß nicht, wie das auf deutsch heißt) ausprobiert, mit der man Bolzen in Stahl schießen kann. Wobei schießen hier wörtlich gemeint ist. Die Bolzen weden mit einem Treibsatz, wie er auch in Gewehren verwendet wird, in den Stahl geschossen. Macht selbst unter Wasser einen gewaltigen Schlag. Am Nachmittag noch einen zweiten Tauchgang gemacht und noch ein paar Schweißnähte gezogen.

Fertigmachen zum Schweißen. (Dieses mal nicht ich!)

 

Der Taucher mmacht sich unter Wasser zum Arbeiten bereit. Wir haben gerade extremes Niedrigwasser, und es ist recht klar, so daß man den Taucher auch von oben gut ausmachen kann. Ist normalerweise nicht der Fall

 

Und so sieht's von oben aus, wenn unten geschweißt wird

 

42. Tag: 10.05.02 (Freitag)

Heute haben wir ausnahmsweise mal nicht getaucht. War nicht so schlimm, denn das Wetter war heute auch nicht besonders einladend. Kalt, windig, Regen. Dafür haben wir morgens zu erst die Prüfung über Toolanwendung unter Wasser geschrieben und anschließend noch in der Kammer jeweils zu zweit (einer Patient, einer Betreuer) unter Echtbedingungen eine neurologische Untersuchung durchgeführt, während ein (verkürzter, und nur auf 6 m Tiefe) Table 6 (das ist das Programm, das normalerweise nach einem Tauchunfall in der Druckkammer gefahren wird) gefahren wurde. Dabei mußte jeder die Kammer auch mal selbst fahren. Das Fahren der Druckkammer gehört dabei auch zum offiziellen Ausbildungsprogramm. Nach der Ausbildung (Nur wenn man sie gesamtheitlich bis zur Wetbell durchlaufen hat) ist man (zumindest in UK) offiziell berechtigt, eine Druckkammer alleine zu bedienen.

43. Tag: 11.05.02 (Samstag)

Um 7:00 Uhr am Pier gewesen. Sehr schönes Wetter. Der 'Cutting and Burning'-Kurs hat in aller Frühe angefangen. Jeder Teilnehmer muß 60 Stäbe abbrennen, was normalerweise 2 bis 3 Stunden dauert (Ein routinierter Taucher macht es allerdings in einer Stunde). Heute hat jeder 30 Stäbe verbrannt. Insgesamt 3 1/2 Stunden am Stück mit Kirby Morgan Superlite 17b und Heißwasser-Anzug unter Wasser gewesen, davon die meiste Zeit allerdings nur die Kamera gehalten, damit man an der Oberfläche mitverfolgen konnte, wie der Taucher, der mit dem Brennen dran war, seine Streifen aus dem ca. 10 mm starken Stahl des Doppel-T-Trägers heraustrennte. Hat gewaltig Spaß gemacht. 

  Nach meinem Tauchgang gab's ein Problem mit der Heißwasser-Anlage, es muß kurzzeitig in den Anzügen recht warm geworden sein, irgendwas muß in den Ansaug-Kanal der Anlage gekommen sein, was den Durchfluß wohl vermindert hat, was sich sofort in einer Erhöhung der Temperatur bemerkbar macht. Ist aber nichts passiert. Der Taucher kann am Anzug in einem solchen Fall den sogenannten 'Dump' öffnen, was dazu führt, daß das warme Wasser nach außen abläuft und nicht in den Anzug.

Am Nachmittag hab ich mich allerdings erst mal hingelegt. Nicht mehr viel unternommen anschließend. Morgen ist wieder das gleiche angesagt. Die zweite Hälfte der 60 Rods abbrennen. Dieses mal sollen dann auch Löcher gebrannt und dickeres Metall abgetrennt werden.

So siehts oben aus wenn unter Wasser geschweißt - oder noch schlimmer - thermisch getrenn (begrannt) wird.

44. Tag: 12.05.02 (Sonntag)

Schon wieder schöner, sonniger Tag. Wieder um 7:00 Uhr angefangen. Dabei haben wir als erstes festgestellt, daß irgend etwas mit der Heißwasser-Anlage für die Anzüge immer noch nicht in Ordnung war. Also das ganze Programm heute im normalen Trocki. Ist doch ein gewaltiger Unterschied. Dieses Mal nur 2 Stunden und 10 Minuten im Wasser (wieder mit SL 17), aber nach dem Herauskommen merkt man, daß es da unten doch recht schön kalt ist, trotz jeder Menge Unterzeug, das man vorsichtshalber druntergezogen hat. Hauptsächlich zu den Zeiten, an denen man nur die Kamera hält, kühlt man ziemlich aus.  Und die Finger werden auch recht steif mit der Zeit. Insgesamt war's dennoch noch recht erträglich, aber man merkt, was man an einem Heißwasser-Anzug hat. Anschließend auch nicht mehr viel gemacht. 

Mein Anzug (ein roter Gates) hatte während des Tauchgangs am rechten Knie etwas undicht, das Loch war recht offensichtlich, daher kurz mit normalem Fahhradflicken repariert. Man kann sagen, was man will, aber die Gummianzüge haben in Punkto Dichthaltung gegenüber den Neopren-Trockis, die hier auch verwendet werden, unschlagbare Vorteile. Bei den Neopren-Trockis ist es  bei den hiesigen Bedingungen (mit jeder Menge Metallteilen und sonstigen Wrackteilen im Wasser) fast unmöglich, diese auf längere Zeit dichtzuhalten. Und wenn das Wasser nicht zu irgendwelchen Löchern im Anzug hereinläuft, läuft es an den Neopren- Hals- und Armanschetten herein.

 Den Rest des Formel 1 Rennens in Österreich angeschaut (Barichello (?) hat Schuhmacher vorgelassen, was die ganze englische Nation empört!). Am Abend früh ins Bett gegangen. Morgen soll's auf die Barge gehen. (zuerst 'Air Diver II' mit dem großen 'Moonpool', auf der wir auch schon zum Schluß der Scuba-Ausbildung unsere Tieftauchgänge gemacht haben, später in der Woche dann auf die 'Red Baron' mit der Wetbell). Die schönen Zeiten mit Superlite 17 und Heißwasser-Anzug sind damit vorbei. Ab morgen wird mit KMB 18 (Bandmask) und Trocki getaucht. 

So sah unser Zimmer aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich es allerdings für mich allein. Normalerweise waren wir zu dritt auf dem Zimmer, dannn wurde es schon etwas eng...

weiter zu Woche 7

 

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